Ursula Neeb „Die Schrecken des Pan“

Als Aleister Crowley im ehrwürdigen Holloway-Sanatorium weilt, kann es gar nicht anders sein, als dass er mit den brutalen Morden zu tun hat, die in der Nähe des Sanatoriums stattgefunden haben. Zu sehr sind sie von Brutalität geprägt und zu sehr weist seine Vergangenheit auf seine Schuld hin. Doch Crowley ist nicht mehr der, der er mal war. Die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen und doch gibt es Rätsel in der Vergangenheit, die nur durch seine Anwesenheit und seinen Einfluss begründet scheinen. Zu Recht? 
Die junge Krankenschwester Maureen Morgan, die Crowley pflegt und seinen Entzug begleitet, bekommt von ihm eine Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die fast so fantastisch ist, wie das Leben Crowleys. Will er sich rechtfertigen? Will er die Schuld lediglich von sich schieben? Oder gibt es gar einen Menschen, der noch kaputter ist als er selbst?
Welch ein Plot, um einen gruseligen, mystischen, unheimlichen und vor allem britischen Krimi zu schreiben.

Die Zeit, die Begebenheiten und auch die kulturellen Hintergründe sind gut recherchiert und der Leser begibt sich mit der Autorin in eine Zeit, die noch nicht soweit weg von unserer heutigen ist, und doch gesellschaftlich eine ganz andere Struktur widerspiegelt. Sanatorien hatte zu dieser Zeit einen gehörigen Zulauf, sei es des Alkohols, der Schwindsucht, der Spielsucht oder gar der zahlreichen anderen Laster wegen oder einfach deshalb, weil die bucklige Verwandtschaft einen an der Klatsche hatte und damit nicht präsentabel war. 
Der Krimi ist in sich schlüssig gezeichnet, verschiedene Gruppierungen treiben die Handlung mal in die eine, mal in die andere Richtung, voran.
Spannung kommt während des Buches immer wieder auf und man fiebert bis zum Schluss mit, wer denn nun für diese Grausamkeiten verantwortlich ist.

Auf Grund der Inhaltsangabe hatte ich mir das Buch anders vorgestellt. Ich hatte gedacht, das Buch würde die meiste Zeit im Sanatorium spielen und die Handlung wäre hauptsächlich dort angesiedelt. Sicherlich spielt ein Teil der Handlung auch dort, aber viele der Nebenhandlungen führten mir ein wenig zu weit vom Sanatorium weg.

3 von 5 Panflöten

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