#AutoralsDetektiv: Alexander Klymchuk

Hallo zusammen.
Zur Veröffentlichung meiner ersten Anthologie „En Passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ habe ich mir in Zusammenarbeit mit Christoph Grimm und dem Burgenwelt-Verlag eine Sonderausgabe von #AutoralsLeser ausgedacht. Einmal in der Woche folgen nach der Veröffentlichungswoche die weiteren Interviews.

Weiter geht’s mit: Alexander Klymchuk

Welche Sherlock Holmes Geschichte von Arthur Conan Doyle hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen? 
Die erste Geschichte, die ich von Sherlock Holmes las, war „Das Tal der Angst“, doch „Der Vampir von Sussex“ hinterließ einen bleibenden Eindruck. Sie fasziniert mich noch heute. In der Welt des Meisterdetektivs wird in den klassischen Geschichten oft mit Mysterien gespielt, die den Anschein erwecken, dass Übernatürliches die Ursache zu sein scheint. Besonders in Erinnerung ist mir da „Der Hund von Baskerville“. Doch wie beim Vampir von Sussex lässt sich das Geschehen stets rational erklären. Diese Aspekte haben mir besonders gut gefallen, da sie eine klassische Kriminalgeschichte mit phantastischer Literatur zu etwas Neuem vermischen.

Sherlock Holmes hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen in den Pastiches durchgemacht. Welchen Holmes magst du am liebsten? 
Ich liebe Peter Cushing in der Verfilmung von „Der Hund von Baskerville“ aus dem Jahr 1959. Auch Robert Downey Jr. hat mir in den Filmen von Guy Ritchie sehr gut gefallen, obwohl er ganz klar einen anderen Fokus hat als die Vorlagen von Doyle und mehr auf cool inszenierte Action ausgelegt ist. Die Chemie zwischen diesem modernen Holmes und seinem von Jude Law verkörperten Dr. Watson hat für mein Empfinden gut funktioniert. Aber wirklich nachhaltig beeindruckt hat mich Benedict Cumberbatchs Inkarnation von Sherlock Holmes in der BBC-Serie „Sherlock“, die zwischen 2010 und 2017 produziert wurde. Hier stimmt für mich alles, von den Dialogen über die Dramaturgie, die Besetzung war absolut top und die Atmosphäre insgesamt war eine tolle Kombination, die Sherlock  Holmes als klassische Figur ernst nimmt und erfolgreich in ein modernes Setting transzendiert. Cumberbatch ist eine Naturgewalt, der der Figur, die er verkörpert, mit Witz und Respekt mehr als gerecht wird und ihr glaubhaft und unterhaltsam Leben einhaucht. Großes Kino.

Hand aufs Herz: Was zeichnet deine Holmes Geschichte in der Anthologie aus?
Ich denke, meine Geschichte „Der Exorzismus der Maria Copperfield“ zeichnet sich durch verschiedene Aspekte aus. Zum einen basiert das Setting auf realen Hintergründen. So war Captain Robert Anderson, der Holmes in der Geschichte um Hilfe bittet, tatsächlich im Jahre 1888 Chief Inspector des Scotland Yard in London und jagte den berüchtigten Serienmörder „Jack the Ripper“ und hätte in der Tat keine Zeit für einen anderen Fall gehabt. So ist die Geschichte nicht nur eine Hommage an die klassischen Erzählungen, sondern teilweise auch eine Momentaufnahme derKriminalgeschichte. Ein anderer Aspekt, der diese Erzählung für mich persönlich besonders macht, ist die Tatsache, dass ich vor etwa 15 Jahren die Einleitung und Andersons Brief schrieb und sie dann unvollendet in einer Schublade vor sich hingammelte, bis sie durch die Ausschreibung zu dieser Anthologie wiederbelebt und vollendet wurde. Ich glaube, ich brauchte erst noch etwas mehr Erfahrung, sowohl als Autor als auch als Leser, um mir anzumaßen, Sir Conan Doyles ikonischem Ermittler Worte in den Mund zu legen und einen rätselhaften Kriminalfall zu entwirren.​„Der Exorzismus der Maria Copperfield“ hat mich also eine sehr lange Zeit begleitet, bevor ich die Geschichte vollenden und loslassen konnte, doch ich bin froh, dass alles so gekommen ist. Ursprünglich sollte sie ganz anders verlaufen und enden. Doch manchmal ist es gut, wenn man sich etwas mehr Zeit lässt.

Nächste Woche stellt ein weiterer Autor seine Antworten zu Sherlock Holmes vor.

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