Andrew Wilson „Agathas Alibi“

11 Tage. Verschwunden. Selbst danach bleibt vieles im Dunkeln oder vielleicht auch nicht?
Selten ist das Lebens eines Autoren so spannend wie das von Agatha Christie. Es ranken sich zahlreiche Mythen um die Tage im Jahre 1926, als sie für 11 Tage verschwand.
Was war passiert?
Was war der Grund?
Mit viel Liebe zum Detail und unter Beachtung der bekannten Tatsachen, Mrs Christie selbst sprach nach den 11 Tagen nie mehr darüber, setzt Andrew Wilson das Puzzle Stück für Stück für den Leser zusammen, doch was ist Realität und was ist Fantasie? Denn eins muss man diesem Kriminalroman lassen, er verwischt die Grenzen zwischen Realität und Fantasie nur allzu gut.
Nach einem Streit mit ihrem Mann verschwindet die bekannte Schriftstellerin Agatha Christie für elf Tage von der Bildfläche. Liegt es am Tod ihrer Mutter, liegt es an der Affäre ihres Mannes oder ist der Druck, dass sie mit „Der blaue Express“ ins Stocken gerät? Oder ist es etwas ganz anderes? Etwa eine Erpressung durch eine schlichtweg notorische Person, die sich vermeintlich in einem von Mrs Christies Büchern wiedergefunden hat?
Andrew Wilson baut seinen Kriminalfall sehr systematisch und strukturiert auf. Er bezieht bekannte Elemente aus Christies Leben in sein Buch ein und erzeugt damit eine Stimmung, die schon fast an ein Sachbuch oder noch eher an eine Biographie erinnert.
Agatha Christie, selbst gebeutelt durch ihre Seele, rutscht dabei als Hauptfigur immer tiefer in die Verstrickungen, die ihr zum einen ihr Erpresser und zum anderen die damalige Zeit auferlegt.
Viele Personen aus Agatha Christies Leben spielen auch in diesem Buch eine Rolle und die zeitliche Geschehen tritt von Zeit zu Zeit ebenfalls in den Vordergrund.
Ein ungewöhnlicher Kriminalroman mit einer realen Person, die selbst Autorin war, im Scheinwerfer des Interesses lässt den Leser in bester Hercule Poirot Manier mitraten, denn zum Schluss ist es wie immer nicht so wie es schien.

4 von 5 Schriftstellern

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