London, 1865.
Bereits zum dritten Mal begleitet man Charlotte und ihren Mann, Inspektor Basil Stockworth, durch das viktorianische London. In diesem Fall wurde der Lehrer einer Armenschule umgebracht und Basil hat seine liebe Mühe neben allen anderen Problemen den Mordfall zu lösen. Viele hilfreiche Charaktere, wie z.B. sein Sergeant Enoch Bennett, stehen ihm auch dieses Mal zur Seite, wenn der Fall verzwickter wird und manchmal auch nicht ganz legale Mittel zum Einsatz kommen müssen.
Doch wird der Lehrer das einzige Opfer bleiben?
Oder geht ein Killer im East End umher?
Es sei vorab gesagt, dass man die beiden vorigen Bände der Reihe gelesen haben sollte, bevor man mit „Tod im East End“ startet. Jessica Müller hat neben den beiden Hauptcharakteren einige wichtige Nebenfiguren, die in der Rahmenhandlung eine Entwicklung durchlaufen, was sich auch in der gesamten Geschichte niederschlägt.
Der dritte Teil reiht sich sprachlich in die Reihe seiner Vorgänger ein und das Setting wird passend zum Fall weiterausgebaut.
Neben den bereits bekannten Figuren werden einige neue Figuren in das bestehende Personalgeflecht verwoben und die Seilschaften zwischen den Figuren erreichen einen neuen Höhepunkt.
Die Lebensumstände der verschiedenen Gesellschaftsschichten stehen dieses Mal stärker im Fokus und die Autorin verknüpft dies mit historischen Informationen über die Zeit.
Gerade beim Lesen dieser Zeilen hat man oft das beklemmende Gefühl, als ob man einen Bericht von Charles Dickens liest, der zuerst über das Elend der Armen schrieb.
Der Kriminalroman verlagert seinen Fokus mehr in die Richtung der Gesellschaftskritik als es die beiden vorigen Bände taten. Die Ermittlungen von Stockworth treten für mehrere Nebenschauplätze des Öfteren in den Hintergrund, was beim Lesen eine Abwechslung reinbringt, mich allerdings ein bißchen gestört hat.
Der Fall ist in sich schlüssig, doch hätte ich mir hier mehr von dem Fall gewünscht und weniger von den Nebenhandlungen.
3,5 von 5 Sitzbänken