Hallo zusammen. Zur Veröffentlichung meiner ersten Anthologie „En Passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ habe ich mir in Zusammenarbeit mit Christoph Grimm und dem Burgenwelt-Verlag eine Sonderausgabe von #AutoralsLeser ausgedacht. Einmal in der Woche folgen nach der Veröffentlichungswoche die weiteren Interviews.
Weiter geht’s mit: Jens Arne Klingsöhr
Welche Sherlock Holmes Geschichte von Arthur Conan Doyle hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen?
In den frühen 80er Jahren gab es eine Hörspielreihe mit Peter Pasetti als der Detektiv, die speziell für das Label Europa produziert wurde. Die Episode ‚Der sterbende Detektiv‘ hat maßgeblich beeindruckt, woran das intensive Spiel von Peter Pasetti seinen nicht zu unterschätzenden Anteil hat – bis heute ist das meine Lieblingsgeschichte. Sherlock Holmes ist – wenn auch nur vorgetäuscht – nicht ganz bei sich und sterbenskrank, Watson hat entgegen vieler anderer Geschichten eine sinnvolle Tätigkeit und Funktion in der kurzen Erzählung, und die Erzählstruktur ist eine andere, denn es gibt keinen direkten Klienten; für mich hebt die Geschichte sich daher sehr positiv von den anderen hervor. Sherlock Holmes hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen in den Pastiches durchgemacht.
Welchen Holmes magst du am liebsten?
Mir gefällt der Holmes, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt; der sein Augenmerk auf den Fall legt und erwartet, dass auch andere, i. d. R. Watson, alles andere der Ermittlung unterordnen – wodurch er recht arrogant wirkt. Ich mag es aber auch, wenn Autoren ihn Fehler machen lassen: Sherlock Holmes ist kein unfehlbarer Superheld, sondern ein zwar herausragender Mensch, der aber, wie alle Menschen, auch Schwächen hat und der dann und wann auch mal eine Situation falsch einschätzt.Hand aufs Herz:
Was zeichnet deine Holmes Geschichte in der Anthologie aus?
Das muss jeder Leser für sich selbst beantworten. Für mich ist es die ungewöhnliche Fallkonstruktion: Ein Portemonnaie verschwindet, taucht dann wieder auf und nur weil es wieder aufgetaucht ist, gerät jemand in Haft. Dabei ist an dem Portemonnaie und an dessen Inhalt nichts Ungewöhnliches.
Nächste Woche stellt ein weiterer Autor seine Antworten zu Sherlock Holmes vor.