#AutoralsDetektiv: Jana Hoffhenke

Hallo zusammen.
Zur Veröffentlichung meiner ersten Anthologie „En Passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ habe ich mir in Zusammenarbeit mit Christoph Grimm und dem Burgenwelt-Verlag eine Sonderausgabe von #AutoralsLeser ausgedacht. Sieben Tage lang, stellen sich sechs Autor:innen und die Verlegerin den drei Fragen zu #AutoralsDetektiv.
 
Den Anfang macht: Verlegerin Jana Hoffhenke

Welche Sherlock Holmes Geschichte von Arthur Conan Doyle hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen?
Meinen ersten Kontakt mit Sherlock Holmes hatte ich tatsächlich auf dem Fernsehbildschirm. Ich war noch sehr jung, vielleicht 7 oder 8 Jahre, und am späten Abend lief „Der Hund von Baskerville“, dieser alte Schinken von 1939 mit Basil Rathbone und Nigel Bruce. Irgendwie habe ich es geschafft, mir das anschauen zu dürfen und ich fand die Geschichte unfassbar spannend, vor allem aber echt gruselig. Die Atmosphäre mit den eindrucksvollen schwarzweiß-Bildern, der Nebel, dieser riesige Hund und diese heulenden Geräusche, das blieb mir lange sehr lebendig im Gedächtnis … Wie clever die Geschichte und die Charaktere sind, hab ich dann erst später erfasst, aber seitdem bin ich sozusagen infiziert. Noch heute ist „Der Hund von Baskerville“ meine Lieblingsgeschichte, den Original-Roman habe ich von allen Werken Conan Doyles am häufigsten gelesen, diesen alten Film-Schinken liebe ich noch immer abgöttisch. Bis heute zieht es mich sowohl beim Lesen als auch filmisch und akustisch immer wieder regelmäßig nach Dartmoor.Die Veröffentlichung einer Sammlung so wunderbarer Pastiches im Burgenwelt Verlag war für mich als Holmes-Fan von Kindheit an das Tüpfelchen auf dem „i“. Ich bin wirklich stolz auf das Buch und sehr dankbar, dass Sarah Lutter und Christoph Grimm als Verleger-Team hier so wunderbare Arbeit geleistet und mich von dem Projekt überzeugt haben.

Sherlock Holmes hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen in den Pastiches durchgemacht. Welchen Holmes magst du am liebsten?​
Das mag etwas schlicht klingen, aber ich mag den Holmes, der dem Original am ähnlichsten ist. Da kann ich bei der Vielzahl an Büchern, die ich gelesen habe, ehrlich gesagt keines wirklich herausstellen. Was mir gar nicht liegt, sind Pastiches, die sich bewusst sehr deutlich vom Ursprungswerk entfernen, etwa wenn fantastische Elemente eingebunden oder wenn Hauptcharaktere extrem verfremdet werden o.ä. Die beste schauspielerische Verkörperung des Holmes hat in meinen Augen bis heute übrigens Peter Cushing auf den Bildschirm gebracht, und das mit deutlichem Abstand vor allen anderen.

Was zeichnet für dich eine gute Holmes-Pastiche aus?
Wenn ich beim Lesen nicht ein einziges Mal darüber nachdenke, dass dies keine von Doyles Geschichten ist, dann ist die Pastiche auch wirklich gut. Das ist bei mir schon deshalb nicht einfach zu erreichen, weil ich die Original-Werke ganz gut kenne, sie auch immer mal wieder zur Hand nehme und daher stets im Kopf mit mir herumtrage. Am Ende jeder Pastiche stelle ich mir jedes Mal aufs Neue automatisch die Frage: Könnte dies als Original durchgehen? Könnte dies eine verschollene Geschichte sein? Aber auch wenn meine Antwort sehr häufig „Nein“ lautet, kann ich trotzdem viele dieser Stories genießen. Am Ende eint ja schließlich alle (Konsumenten wie Produzenten von Sherlock-Abenteuern) die Begeisterung für den einzigartigen Charakter, der da vor so langer Zeit geschaffen wurde.

Morgen stellt der erste Autor seine Antworten zu Sherlock Holmes vor.​

Posted in Sherlock Holmes, Von der Idee zum Buch | Leave a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert