Hallo zusammen.
Zur Veröffentlichung meiner ersten Anthologie „En Passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ habe ich mir in Zusammenarbeit mit Christoph Grimm und dem Burgenwelt-Verlag eine Sonderausgabe von #AutoralsLeser ausgedacht. Sieben Tage lang, stellen sich sechs Autor:innen und die Verlegerin den drei Fragen zu #AutoralsDetektiv. Jeden Tag gibt es einen Beitrag mit einem Autor der Anthologie.
Weiter geht’s mit: Christoph Grimm
Welche Sherlock Holmes Geschichte von Arthur Conan Doyle hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen?
Meine Eltern hatten einen Sammelband der vier Romane, daher begann ich geradezu klassisch mit „Eine Studie in Scharlachrot“ im Alter von 12 Jahren. Vermutlich laufe ich in Gefahr, mit faulen Tomaten beworfen zu werden, aber der lange, gähnend langweilig geschriebene zweite Teil macht den Holmes-Erstling in meinen Augen zu einem eher unterdurchschnittlichen Roman. Mich faszinierte jedoch die Charakterisierung von Sherlock Holmes: Dieser kühle, rationale Denker, dem selbst winzigste Kleinigkeiten auffallen, aber einen allgemeinen Fakt wie, dass sich die Erde um die Sonne bewegt, als unnützes Wissen empfindet. Gerade die Außenbetrachtung von Dr. Watson, sein Verhältnis zu Holmes und die herrliche Dialogführung zwischen den beiden machen die Geschichten so spannend und unterhaltsam.
Sherlock Holmes hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen in den Pastiches durchgemacht. Welchen Holmes magst du am liebsten?
Ich bevorzuge den klassischen Holmes. Damit meine ich nicht nur das gerne zitierte 1895, sondern vor allem die Charakterisierung von Holmes. Meine liebsten Pastiches und Adaptionen sind daher jene, die sich eng an Doyle orientieren: Die Romane von Nicholas Meyer und Anthony Horowitz, die werkgetreue Serie mit Jeremy Brett und die gelungene Übertragung in die Gegenwart mit Benedict Cumberbatch. Ich möchte jedoch nicht verschweigen, dass „Mord an der Themse“ (mit Christopher Plummer) und „Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des verborgenen Tempels“ zwei Filme sind, die ich sicher nicht zum letzten Mal gesehen habe.
Hand aufs Herz: Was zeichnet deine Holmes Geschichte in der Anthologie aus?
Natürlich habe ich mir einen besonders knifflige Situation überlegt, um die lebende Deduktionsmaschine ein wenig zu fordern. (Vermutlich lief Holmes‘ Dachkammer trotzdem nur auf Halblast). Doch gerade da jede Konstruktion, die das Krimi-Genre erlaubt, bereits an den Meisterdetektiv herangetragen wurde, wollte ich einen Fall, der Holmes Verständnis von Gerechtigkeit und seinen moralischen Kompass offenbart.
Alle anderen Autoren und Autorinnen haben ebenfalls die Antworten zu Sherlock Holmes beantwortet. Auch diese werde ich nach und nach hier vorstellen. Seid gespannt.
Kategorien
- 1 Buch – 2 Rezis (15)
- Agatha Christie (7)
- Buchvorstellungen (24)
- Rezensionen (40)
- Sherlock Holmes (34)
- Sonstiges (6)
- Viktorianische Krimis (23)
- Von der Idee zum Buch (21)
Seiten
-
Neuste Beiträge
Neuste Kommentare